Nebelschwaden zogen über die Felder. Der Himmel war klar und der
Mond schien hell. Am Fuße des Berges begann der dichte, dunkle Wald.
Durch diese stille Landschaft ging der junge Förster dem Walde zu.
Die ersten Nebelschwaden kreuzten seinen Weg, zogen weiter, wurden
einmal dichter, dann wieder dünner. Langsam formte sich aus dem
Nebel eine Gestalt und ein schlankes, blasses Mädchen stand vor ihm.
"Edler Ritter", sagte eine zarte Stimme, "ich friere so sehr, kannst
du mich wärmen?"
Aufmerksam betrachtete der junge Mann die seltsame Erscheinung.
Durch die leichten, wehenden Gewänder sah er ein schmales, fast
durchsichtiges Geschöpf mit langem Haar und großen traurigen Augen.
"Du bist doch der Spuk aus dem Bach. Mach dich fort und gib mir den
Weg frei!"
"Ich friere so sehr, edler Ritter ", sagte das Mädchen wieder.
"Ich bin kein Ritter, kleines Nebelmädchen. Du verwechselst mich
sicher. Ich bin der Förster!"
"Ich verwechsle dich nicht, ich kenne dich, Ritter. Ich sehe dich so
oft am Abend diesen Weg gehen.
Wärme mich, edler Ritter."
"Komm her! Hier hast
du meine Jacke und nun lebe wohl."
Er zog die Jacke aus und legte sie dem Mädchen um die Schultern.
Der Nebel löste sich auf, die Jacke fiel zu Boden und das Mädchen
stand gleich wieder daneben.
"Deine Jacke wärmt
mich nicht", sagte es ... |